Geschichte der Burg Hohenzollern
Vergangenheit & Zukunft
Stammsitz des preußischen Königshauses und der Fürsten von Hohenzollern
Das Haus Hohenzollern wurde personenbezogen im Jahr 1061 zum ersten Mal geschichtlich erwähnt ("Wezil et Burchardus de Zolorin"). Die erste Erwähnung des Burggebäudes ("Castro Zolre") datiert aus dem Jahr 1267. Aussehen, Umfang und Ausstattung dieser ersten Burg sind unbekannt, doch lassen Untersuchungen den Schluss zu, dass die Burg schon in der ersten Hälfte des 11. Jahrhunderts erbaut worden war. Für die damalige Zeit muss es sich um eine große und künstlerisch wertvoll ausgestattete Anlage gehandelt haben. In zeitgenössischen Quellen wurde sie als die "Krone aller Burgen in Schwaben" und als "das vesteste Haus in teutschen Landen" gerühmt. Dennoch wurde sie 1423 völlig zerstört.
1970 und 1978 verursachten Erdbeben große Schäden. Alle Erhaltungs-, Neu- und Umbauten müssen auch zukünftig aus den Eintrittsgeldern finanziert werden. Als gepflegte und als eine in baulicher Hinsicht einwandfreie Anlage präsentiert sich die Burg den aus der ganzen Welt kommenden Besuchern.
Geschichte der Familie
Wie bei vielen Herrschergeschlechtern liegen auch Herkunft und Anfänge der Hohenzollern im Dunkel der Geschichte. Ihre erste urkundliche Erwähnung erfolgte in der „Weltenchronik“ des Reichenauer Mönches Berthold, der für das Jahr 1061 festhielt, dass die Brüder Wezil und Burchardus „de Zolorin“ im Kampf gefallen sind. Die Deutung des Namens „Zollern“ bzw. ab dem 14. Jahrhundert „Hohenzollern“ ist gleichfalls nicht eindeutig geklärt. Eventuell leitet sich der Name vom lateinischen „mons solarius““, dem „Sonnenberg“ ab, was sich auf den 855 Meter hohen Bergkegel bezieht, auf dem sich der Stammsitz der Dynastie befindet.
Ende des 12. Jahrhunderts erlangte Graf Friedrich III. von Zollern durch Heirat das Amt des Burggrafen von Nürnberg. Aufgrund der geografischen Distanz zu den Stammlanden nahmen seine beiden Söhne zu Beginn des 13. Jahrhunderts eine Erbteilung vor, aus der die beiden bis heute bestehenden Hauptlinien der Hohenzollern hervorgingen: der schwäbische sowie der fränkische nachmals brandenburgisch-preußische Zweig des Hauses. Aus letzterem gingen 1411/15 die Kurfürsten von Brandenburg hervor sowie 1701 die preußischen Könige und 1871 zugleich die Deutschen Kaiser.
Im Jahre 1576 erfolgte innerhalb des süddeutschen Zweiges eine erneute Teilung in die Linien Hohenzollern-Haigerloch, -Hechingen und –Sigmaringen, von denen seit 1869 nur noch letztere besteht. Die 1623 in den Reichsfürstenstand erhobenen schwäbischen Hohenzollern dankten infolge der Revolution von 1848 zu Gunsten ihrer mächtigeren Verwandten in Berlin ab, so dass die Stammlande fortan zu Preußen gehörten. Der daran anschließende Wiederaufbau der seinerzeit ruinösen Stammburg erfolgte dennoch gemeinschaftlich. Bis heute steht die Burg Hohenzollern im Eigentum beider Familienzweige.
Die Hohenzollern
Die Familie nennt sich nach der Burg im heutigen Baden-Württemberg. Sie spaltete sich früh in verschiedene Zweige: Einen norddeutschen Zweig, der von Brandenburg aus das spätere Königreich Preußen formte. Dessen Krone liegt bis heute in der Schatzkammer der Burg.
Preußens Königskrone von 1889. Bild: dpa | Bild: Patrick Seeger
1918 dankte deren Vertreter Wilhelm II. als deutscher Kaiser ab. In Süddeutschland behaupteten sich zwei kleinere, fürstliche Linien: Hohenzollern-Sigmaringen und Hohenzollern-Hechingen. Beide sind katholisch, während die preußische Linie früh ins protestantische Lager übertrat. (uli)